ctp 2.1 Ein Traumspiel

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Ein Traumspiel

von August Strindberg

Premiere: 30. November 2008, 20 Uhr

Weitere Vorstellungen  am 03., 04., 07., 10., 11. Dezember 2008 jeweils um 19 Uhr und 21 Uhr und am 05. und 06. Dezember 2008, jeweils um 20 Uhr

Ort: .BHC Kollektiv, Karl-Liebknecht-Straße 9, 10178 Berlin

Eintritt: 8,- / 6,- Euro ermäßigt

zum Stück

„Es ist schade um die Menschen!“ Zu dieser bitteren Erkenntnis kommt die Göttertochter Agnes sofort, als sie herab auf die Erde steigt, um das Leben und die Menschen kennenzulernen. Drei Männer begleiten sie auf ihrer Reise durch die Welt der Menschen: Der Offizier, der vergeblich auf seine Liebste wartet, der Advokat, der die Schuld der Menschen vertritt und der Dichter, dessen Ideale ihn zum Ausgestoßenen der Gesellschaft machen. Agnes erfährt das Leben der Menschen als ewige Wiederholung der immer gleichen Leiden und Prüfungen. Sie erlebt die Qualen des Zusammenlebens, in dem jede Freude auch Leid mit sich bringt und jeder, der leben will, gezwungen ist, anderen Böses zu tun. „Es ist schade um die Menschen!“, doch ist die Menschheit noch zu retten? Verbirgt sich hinter der geheimnisvollen Tür tatsächlich die Lösung des Welträtsels, der Sinn des Lebens? Oder ist die Erlöserin selbst zu „menschlich“, um die Lage der Menschen zu verbessern?

Strindberg verzichtet auf eine dramatische Handlung, die im klassischen Drama menschliche Schicksale begründet und motiviert. Wie beliebig aufeinanderfolgende Traumbilder folgen die Stationen von Indras Tochter durch die Welt des Menschen aufeinander und verweisen damit auf die Zusammenhanglosigkeit und den fehlenden Sinn des menschlichen Lebens. Das Leiden und die Hoffnungslosigkeit der Menschen wird nicht erklärt, weder aus dem sozialen Milieu wie im naturalistischen Drama, noch aus Innern des Menschen wie in der Klassik. Sie entstehen aus dem Nichts und könnten theoretisch nur von einem Gott behoben werden.

Um die Frage nach der Conditio Humana – dem Wesen der Menschen – mit eigenen

Schritten nachzugehen, hat club tipping point in der Ausstellung der Künstler der .BHC-Gallerie eine begehbare Theaterinstallation erschaffen. Gemeinsam mit der Göttertochter Agnes beschreitet der Zuschauer die Welt der Menschen, erfährt die Enge ihres Daseins am eigenen Leib in den verschlungenen Wegen der düsteren Traumwelt und fügt sich selbst ein in die collagierten Menschheitsbilder des großen Seelenzertrümmerers Strindberg.

Eva Bay | Lisa Marie Janke | Elisabeth King | Rina Thieleke | Lisa Tillmann | Sebastian Becker | Chris Dehler | Benjamin Felix Kramme | Peter Marty

Ausstattung | Teresa Hahn

Dramaturgie | Anne Gensior

Assistenz | Rina Thieleke | Konstantinos Kakogiannis

Sound | Elisabeth King | Ben Arntz

Video | Philipp Eichholz | Julian Landweer

Regie | Christoph M. Gosepath

gefördert von Tipping Point e.V. und .BHC-Kollektiv

Postkarte ctp 2.1